Inspirationen

Ein in Farbe getauchter Pinsel wird automatisch bunt.
So geht es auch unserem Geist, wenn er auf kluge bzw. weise Gedanken stößt.
Diesem Zweck möge diese Seite dienen mit der Bitte an ihre LeserInnen,
die intellektuellen Einsichten auf ganz persönliche Weise jeweils um ein Bauchgefühl zu ergänzen
(Frosch+Schmetterling sozusagen).

Aufmerksamkeit ist das A und O des Lebens

Aufmerksamkeit* ist das A und O des Lebens, ist die ganze Erleuchtung. Es gibt nur die energetische Wahrheit des ewigen Augenblicks. Jedes Suchen mit dem Denken, jedes Beurteilen führt weit weg davon. Das muss man begreifen. Ohne etwas zu erwarten, ohne etwas verändern zu wollen, ohne daran herumzumachen, einfach hinschauen, hinhören, mitfühlen auf das und mit dem, was da ist, ob es angenehm sei oder unangenehm, ob es schön sei oder hässlich. Darin liegt das ganze Glück, die ganze Chance der Transformation, alles andere ist Drehen im alten Elend für immer. Solches Schauen beinhaltet Liebe und Mitgefühl.

Samuel Widmer, Essenz schauen – Vom Ruhen im Urgrund allen Seins

*heute würden wir “Achtsamkeit” sagen

Seine Kapazitätsgrenzen weiten

Kapazität ist ein Schlüssel. Wir können innerhalb unserer Kapazitätsgrenzen – also innerhalb dessen, was wir gegenwärtig vermögen – bleiben oder aber uns nur ein klein wenig recken und strecken, damit unsere Kapzität im Lauf der Zeit unserer Vision entgegenwachsen kann. Unsere patriarchale Prägung sagtr uns, dass wir das Richtige tun müssen, dass wir dieses und junes nicht tun sollen und keinesfalls faul sein dürfen.

»Patriarchat« bedeutet zu verleugnen, dass wir ein Teil des Lebendigkeitsnetzes sind. In diesem Sinn ist das Patriarchat nicht nur ein Angriff auf die Frauen, sondern auch auf die Biologie und das Leben selbst! Sein Grundprinzip heißt: Das Leben funkioniert nicht [richtig] – wir müssen die Logik des Lebens aushebeln und das Leben kontrollieren.

Miki Kashtan (in Oya Mai bis Juni 2022)

Der Täuschung entrinnen

Wie alle Wesen ist der Mensch Teil des Ganzen, das wir „Universum“ nennen, und rein äußerlich betrachtet von Raum und Zeit begrenzt. Er erfährt sich, seine Gedanken und Gefühle als etwas, das ihn von den anderen trennt, aber dies ist eine Art optischer Täuschung des Bewusstseins.
Diese Täuschung ist wie ein Gefängnis, das unsere eigenen Wünsche und unsere Zuneigung auf einige wenige Menschen beschränkt, mit denen wir näher zu tun haben.
Unsere eigentliche Aufgabe besteht darin, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir den Kreis unseres Mitgefühls und unserer Fürsorge auf alle Wesen und die Natur in ihrer ganzen Schönheit gleichermaßen ausdehnen.
Auch wenn uns dies nicht vollständig gelingt, so ist doch bereits das Streben nach diesem Ziel ein Teil der Befreiung und die Grundlage für das Erlangen inneren Gleichgewichts.

Albert Einstein

Wir Außerirdischen

Im Laufe der vergangenen 500 Jahre ist die Erde Schritt für Schritt von Außerirdischen kolonisiert worden. In klimatisierten Raumkapseln schießen sie auf schnurgeraden Linien durch eine Landschaft, zu der sie in keinerlei Beziehung stehen. Die Welt um sie herum dient ihnen nur als Abraumhalde für ihre unentwegten Bautätigkeiten, mit denen sie die lebendige Welt durch rechtwinklige Muster aus Beton, Asphalt und Silizium ersetzen. Jedes Jahr verwandeln sie dabei eine Waldfläche von der Größe Italiens in Ödland. Wenn sie ihr Tagwerk verrichtet haben, verschwinden sie in rechtwinkligen Höhlen und machen rechtwinklige Apparate an, auf denen sie zuschauen, wie andere Leute in rechtwinkligen Höhlen sitzen. Wenn ihnen eine Stimme aus ihren Geräten sagt, dass der Planet, auf dem sie sich befinden, aufgrund ihrer Tätigkeiten in naher Zukunft zerstört sein wird, schalten sie einfach um und tun am nächsten Tag das Gleiche, was sie jeden Tag tun. Und wenn man sie fragt, ob sie glauben, dass sie auf einen anderen Planeten umsiedeln können, wenn es mit diesem vorbei ist, schauen sie den Fragenden mit großen Augen an und schütteln den Kopf.

Dieses Kopfschütteln wirkt ganz unschuldig, als seine sie ehrlich von der Frage überrascht. Als seien sie gar keine Außerirdischen. Aber wenn sie keine Außerirdischen sind, würden sie sich doch niemals so verhalten. Wenn sie keine Möglichkeit hätten umzusiedeln, würde sie doch sofort aufhören, ihr einziges Zuhause zu vernichten. Sie würden zur Tür hinausstürmen, sämtliche Nachbarinnen, Freunde und Bekannten zusammentrommeln und gemeinsam beratschlagen, was jetzt zu tun ist. Sie würden versuchen herauszufinden, wer oder was für diese Situation die Hauptverantwortung trägt, und einen Plan ausarbeiten, um das Zerstörungswerk so schnell wie möglich zu stoppen. Das alles würden sie doch tun, wenn die Erde ihre Heimat wäre. Oder etwa nicht?

(Fabian Scheidler, Der Stoff, aus dem wir sind)

Ohne Ego sein

Ohne Ego zu sein ist das Einzige, was es zu lernen gibt. Freiheit heißt, ohne Ego zu sein. wenn wir lernen, ohne Ego zu sein, lernen wir alles was sonst wichtig ist, sogar dies, ein starkes Ego zu haben, wenn es von Nöten ist. Freiheit enthält Raum, Stille, Liebe und Mitgefühl. Das Lauschen, die Aufmerksamkeit ist der Weg dahin. Die Trauer darüber, dass die Liebe nicht da ist in der Welt, wird uns dabei begleiten.

Das Ego wird man nicht los, indem man es verändert, korrigiert, sondern indem man es in sich akzeptiert, wahrnimmt und dann als unkorrigierbar stehen lässt und auf das andere zu schauen beginnt. Wenn man in sich den Katastrophenteil, dieses Ego, einfach stehen lassen und sich der Liebe, die immer da ist, zuwenden kann, dann kann man dies umso mehr bei den anderen Menschen auch. Man kann die Katastrophe, ihr Ego, sehen, aber sich strikt der Liebe in ihnen zuwenden. Dann antwortet – nicht immer, aber fast immer – die Liebe, welche immer und überall da, aber blockiert ist. Die Folge ist, dass man selbst aus der Katastrophe austreten und völlig in diese andere Dimension hinüberwechseln kann, auch inmitten dieser kalten, trostlosen und traurigen Welt. Es setzt aber voraus, immer, unter allen Umständen, die Liebe in den anderen zu sehen und unter allen Umständen nur noch darauf zu antworten.

(Samuel Widmer in »Essenz schauen«)

Love – by George Herbert
(1593-1633)

Love bade me welcome. Yet my soul drew back
Guilty of dust and sin.
But quick-eyed Love, observing me grow slack
From my first entrance in,
Drew nearer to me, sweetly questioning,
If I lacked any thing.

A guest, I answered, worthy to be here:
Love said, You shall be he.
I the unkind, ungrateful? Ah my dear,
I cannot look on thee.
Love took my hand, and smiling did reply,
Who made the eyes but I?

Truth Lord, but I have marred them: let my shame
Go where it doth deserve.
And know you not, says Love, who bore the blame?
My dear, then I will serve.
You must sit down, says Love, and taste my meat:
So I did sit and eat.

Krishnamurti – Demut

„Das Gegenteil von Stolz ist nicht Demut. Das ist immer noch Stolz, wir nennen es nur Demut. Das Bewusstsein der eigenen Demut ist nur eine andre Form des Stolzes. Wir können nicht sein, ohne etwas zu sein. Wir mühen uns ab, dies oder jenes zu sein, wir können einen Zustand des ‘Nichts’ nicht ertragen. Wenn der Zustand des ‘Nichtseins’ eine neue Erfahrung ist, dann müssen wir diese Erfahrung ‘haben’, und der Versuch, still zu sein, wird zu einem weiteren Erfolgsziel. Wir müssen jegliches Streben hinter uns lassen, nur dann …“ (siehe auch “die Krishnamurti-Schatztruhe” auf dieser Homepage)

Samuel Widmer – Selbstlosigkeit

„Ohne Selbst zu sein, ist ein Zustand intensiver, energetischer Zentrierung. Man ist zentriert in Bezug auf das Ganze, geöffnet für das Ganze, daran ausgerichtet im Becken, im Bauch, im Herzen und im Kopf. Ein unmittelbares Bezogensein auf dieses Ganze, eine direkte Verbindung, ein Einssein im gemeinsamen Herzen, im einen Geist, der einen Intelligenz. Man ist völlig zentriert; aber man ist ohne Zentrum.
Der Zustand der Selbstbezogenheit ist gerade konträr dazu. Darin ist man nicht zentriert, aber man hat ein Zentrum.“

Die Kränkungen des Menschseins

„Sigmund Freud hat drei Kränkungen des Menschseins formuliert:

  1. die kosmologische Kränkung: die Erde, die Heimat des Menschen, ist nicht der Mittelpunkt des Universums, ja noch nicht einmal der Mittelpunkt der Milchstraße und auch nicht der Mittelpunkt des Sonnensystems.
  2. die biologische Kränkung: der Mensch steht nicht über der Natur, sondern steckt mitten darin. Von den 6200 Genen des Erbgutes der Bäckerhefe hat immerhin noch etwa ein Drittel eine Entsprechung im Menschen.
  3. die psychologische Kränkung: der Mensch ist nicht Herr im eigenen Haus. Das allermeiste was geschieht und woraus sein Denken, Fühlen und Handeln sich ereignen, geschieht unbewusst und jenseits seiner Kontrollmöglichkeiten.“

(Aus dem Essay “Entfremdung, Schicksal und Chance des Menschen” von Michael Habecker, im Achronon Magazin Herbst 2021)

Theo Fischer, Wu Wei – Die Lebenskunst des Tao

„Die Geisteshaltung des Tao ist von Natur aus positiv. Wer, so gut es ihm möglich ist, in der Gegenwart lebt und seine Sinne auf die Dinge ausrichtet, die gerade um ihn geschehen, bleibt unberührt von den Belastungen der Vergangenheit. Die Vergangenheit stellt für ihn ein Gebild von Erinnerungen dar, deren er sich nur zum Zweck der Orientierung bedient. Sorgen macht sich der Mensch des Tao keine, weil er Problemen sofort nach ihrem Auftauchen seine Aufmerksamkeit zuwendet, statt sie zu verdrängen und ihnen so die Möglichkeit zu geben, dass sie einen andauernden, unterschwellingen Druck ausüben. Wenn Sie diese wunderbare Kunst, den Dingen allzeit gerade ins Auge zu schauen, einmal beherrschen, werden Sie erst erfahren, wie schön und unbeschwert das Leben sein kann. Herausforderungen, wie sie auch beschaffen sein mögen, stellen dann keine Bedrohung des inneren Friedens mehr dar, sondern werden als das angesehen, was sie in Wirklichkeit eben sind, Herausforderungen an die uns inne wohnenden Möglichkeiten. Und diese Möglichkeiten sind niemals schwächer oder geringer als der Druck, der von außen an uns herantritt.“

Giorgio Agamben, Wenn der Knecht Herr geworden ist

„Ökonomie zu nichts nutze … Ganz im Gegenteil: Sie ist absolut nützlich, reiner Dienst, bloße Nützlichkeit. Mit ihr tritt das menschliche Leben in die Sphäre der Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge ein. Im Verbund mit der Technik hat sie den Sklaven, das “lebendige Werkzeug” der Antike, ersetzt. Worauf ich hinauswill, ist, dass die Ökonomie als solche weder wissen noch entscheiden kann, wozu sie dienen soll. Genauso verhält es sich mit der Krise, von der so viel gesprochen wird. Ich erinnere nicht zum ersten Mal daran, dass das griechische Wort crisis “Urteil” oder “Entscheidung” bedeutet. In der medizinischen Tradition bezeichnet es den Moment, in dem der Arzt entscheiden muss, ob der Kranke am Leben bleiben oder sterben wird, in der theologischen den des Jüngsten Gerichts. Heute beschließt die alltäglich und unabsehbar gewordene Krise lediglich ihr eigenes Fortbestehen, die Vertagung jeder endgültigen Entscheidung. Es ist, als ob der Knecht, der Herr geworden ist, nicht wüsste, wozu er dienen könnte, wenn nicht zur grenzenlosen Vermehrung des Dienstes und der Knechtschaft. Es ist die paradoxe Situation eines Werkzeugs, das sich dazu entscheiden muss, wozu es dienen soll, und sich dazu entscheidet, sich selbst zu dienen.“

Harriet Köhler, Gebrauchsanweisung fürs Daheimbleiben, ISBN 978-3-492-27735-8

„Vielleicht konnte sich die Redensart vom Müßiggang und den Lastern nur deshalb so lange halten: weil unser kapitalistisches System zusammenbräche, wenn die Menschen plötzlich liegen bleiben und sich fragen würden, wie sinnvoll es ist, weiter an der Herstellung von Dingen mitzuwirken, die so überflüssig sind, dass ein enormer Marketingaufwand nötig ist, um überhaupt ein paar Käufer dafür zu finden …“

Willigis Jäger, ‘Integrale Spiritualität’ – Weg in eine transkonfessionelle Religiosität

„Die spirituellen Wege sind eine Art Zähmung und Klärung der Ratio und der Psyche, damit ein Erwachen möglich wird. Sein Leben in Einklang mit dieser Urwirklichkeit zu leben, das ist Spiritualität.“

Mehr davon …

Das Fleisch der Sprache

„Das Rätsel Sprache, das gleichermaßen aus Stille wie aus Klang besteht,ist keine träge oder statischeStruktur, sondern eins ich entwickelndes leibliches Feld. Es gleicht einem unermesslich großen, lebendigen Gewebe, an dem alle Sprechenden beständig mitweben […] Zwar stützen sich individuelle Sprechakte auf die gitternetzartige Struktur der Sprache, doch ist dieses Gitternetz nichts anderes als das sedimentierte Ergebnis aller vorangegangenen Sprechakte und wird selbst wiederum von ebenjenem Akt des ausdrucks verändert, den es gerade noch strukturiert hat. Sprache ist keine statische oder ideelle Form, sondern ein sich fortlaufend entwickelndes Medium, in dem wir uns kollektiv bewegen, eine weite, topologische Matrix, in der unsere sprechenden Körper Schöpfungsorte sind, Wirbel, aus denen sich die Matrix selbst aus der Stille der Sinneserfahrung heraus kontinuierlich hervorspinnt […] Letztlich steht am Anfang nicht die menschliche Sprache,sondern die sinnliche Lebenswelt, deren wilde, partizipatorische Logik die Sprache durchwirkt und sich selbst in Sprache ausdrückt.“ (David Abram, Im Bann der sinnlichen Natur)

→ Interview und Einführung zu “Becoming Animal”, einem Film, der auf der geistigen Basis dieses Buches entstanden ist.

Matthias Fersterer, Gemeinschaffen – ein ander Seyn – Oya Okt.-Nov. 2019

„Dieser Menschenkörper etwa, der ein Bewusstsein hervorbringt, das in der Lage ist, ‘ich’ zu sagen, Brot zu backen, Mirabellenkerne auszuspucken und übers Gemeinschaffen nachzudenken, ist eine Kkomplexe, autopoietische Allmende, die weit mehr nicht-menschliche Mitspielerinnen und Mitspieler umfasst, als es Sterne in der Milchstraße gibt. Ob ich ir dessen bewusst bin oder nicht: Ich bin ein Commons! Wie beeinflusst diese Erkenntnis mein Sein? Und was folgt daraus?“ (S.29)

Stefan Brunnhuber, Die Kunst der Transformation. Wie wir lernen, die Welt zu verändern, Herder 2016, ISBN 978-3-451-60003-6

„Zwei Prozent Wirtschaftswachstum pro Jahr bedeuten, dass sich die Menge der zur Verfügung stehenden Waren und Dienstleistungen innerhalb von 35 Jahren verdoppelt und nach einer durchschnittlichen Lebenszeit von circa 70 Jahren vervierfacht hat … [zurVerdeutlichung:] Wenn wir einen Wassertropfen auf die Hand geben und diesen Tropfen, der ein Volumen von 0,05 Millilitern hat, jede Minute verdoppeln, so könnten wir mit dem Wasser nach 35 Minuten ein 50-Meter-Schwimmbecken füllen, nach 45 Minuten die Cheops-Pyramide und nach 60 Minuten das Becken des Bodensees.“ (S.54f)

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Thomas Metscher, Integrativer Marxismus, Mangroven 2017, ISBN 978-3-94694-604-5

„Unverkennbar tritt die Welt in eine historische Entscheidungsphase, an deren Ende der Rückfall in vorzivilisatorische Lebensverhältnisse, wenn die Auslöschung menschlich bewohnter Welt stehen kann – doch auch der Beginn einer neuen, anderen Welt, die auf den Prinzipien der Kooperation, Gleichheit und eines hegenden Umgangs mit der Natur beruht.“ (S. 25)

„Nichts aber … spricht dafür, dass ein gesellschaftliches System, das strukturell auf Profit, Ausbeutung menschlicher und natürlicher Ressourcen und damit auf Gewalt beruht, das in offener Programmatik auf ‚Konkurrenz‘, ‚Kampf‘, ‚Leistung‘ und Recht des Stärkeren setzt, die anstehenden Probleme lösen kann. Nicht, ohne sich selbst aufzugeben. Es wird dies aber sicherlich nicht kampflos tun.“ (S. 27)

„Die Frage ist zumindest zu stellen, ob das neue, noch zu entwickelnde Denken, dessen Standpunkt die gesellschaftliche Menschheit ist, und dessen praktisches Ziel es ist, die Welt menschlich zu verändern, nicht auch einer neuen Denkform bedarf; einer Denkform, die die traditionelle Differenz zwischen Wissenschaft und Philosophie aufhebt und auch andere Wissensformen, so das Wissen der Künste, in die neue Denkform integriert.“ (S. 65)

„Die erste Grundlage philosophischer Forschung ist ein kühner, freier Geist.“ Karl Marx (S. 66)

„Im Rahmen wissenschaftlichen Wissens ist für Gott so wenig Platz wie für Nicht-Gott.“ (S. 284)

Hanzi Freinacht, The Listening Society, Metamoderna 2017, ISBN 978-87-999739-0-3

“What, then, unites [hackers, hipsters and hippies]? One thing is that all three groups share an alternative relationship to work and the market: They are all driven by what psychologists of work call intrinsic motivation and self-realization, rather than extrinsic motivation, such as monetary rewards, consumption and security. This means that they work by another social and economic logic than any of the old groups in industrial society. Of course, this is an outflow of postmaterialist and highly individualized societies, in which significant parts of the population have the luxury to think much less about how to pay the bills and more about how they can change the world …The second – and most significant – thing that unites them is the fact that they all rely more upon cultural capital (and to some extent social capital) and less upon economic capital. As such, they form a complex but united front against the capitalist society in which they take part, a subtle revolution of cultural capital.” (S. 57)

Sabine Lichtenfels, «… ein machtvolles Organ für die Pflege von Mutter Erde.»

“Meine weibliche religiöse Sehnsucht braucht keine Kirchen und keine Altäre. Patriarchale Religionen und ihre Machtausübung sind aus der Unterdrückung der erotischen und sexuellen Wirklichkeit entstanden. Sie waren ein Machtmittel gegen die erotische Vollmacht weiblicher Kulturen. Das Sinnbild dafür sind Eva und die Schlange, die von dem männlichen Gott aus dem Paradies vertrieben und als böse verteufelt wurden. Es gibt aber eine heilige Komponente im Leben selbst, die sich nicht vertreiben lässt, die durchgehalten hat durch Jahrtausende der Vernichtung und Verdrängung.

Dieses sexuelle Urwissen ist es, das sich jetzt vehement wieder zu Wort meldet. Es hat etwas damit zu tun, dass die Materie in sich eine heilige Energie hat. Der Begriff „Materie“ kommt ja von „Mater“, lateinisch: Mutter, und bedeutet viel mehr als eine objektive leblose Masse. Materie trägt Bewusstsein in sich, mit dem wir, so wahr wir zelluläres Wissen und zelluläre Erinnerungsfähigkeit haben, kommunizieren können.

Ich werde mich als Frau kulturgeschichtlich dorthin entwickeln, ein machtvolles Organ für die Pflege von Mutter Erde zu sein. Ich werde dafür sorgen, dass ein geistiges Feld und ein Bewusstsein für diese Zusammenhänge entstehen können. Du sollst mithelfen, indem du dich in den Dienst deiner höheren Weiblichkeit stellst. Die Erde ist so leiblich, wie wir es sind. Es handelt sich um ein Körperwissen, ein zelluläres Wissen, das wir durch die richtige Wachheit, durch die richtige Wahrnehmung und Präsenz füreinander und durch den Eintritt in die sinnliche Präsenz für diese Erde wieder abrufen können.”

Aus dem Buch: Sabine Lichtenfels: “Tempel der Liebe. Reise in ein Zeitalter der sinnlichen Erfüllung.” (ISBN 978-3-927266-19-3)

Powers Everett Hamner, Bäume fällen, als seien es Geschenke

“Wir sollten Bäume fällen, als seien es Geschenke, nicht etwas, das wir von vornherein verdient haben. Solch ein Bewusstseinswandel könnte eine Verlangsamung der Abholzung nach sich ziehen, da wir Geschenken für gewöhnlich mehr Wertschätzung entgegenbringen als Gratisgegenständen. Aber es würde auch viel dazu beitragen, dem durch die Einsamkeit der Spezies ausgelösten suizidalen Impuls der Menschen entgegenzuwirken. Das wissen viele indigene Völker bereits seit Jahrtausenden: Einem Lebewesen zu danken und es um Verzeihung zu bitten, bevor man es benutzt, trägt viel dazu bei, uns von der Schuld zu befreien, die zu Gewalt gegen uns selbst und andere führt.”

Powers Everett Hamner, zitiert nach David Wallace Wells, Die unbewohnbare Erde. Leben nach der Erderwärmung (ISBN 978-3-927266-19-3)