Das Große im Kleinen finden
Ich habe zwei Ticks: Der eine neigt zum Tiefsinn und der andere ist ganz einfach Lebenslust. Wenn das Pendel zwischen den beiden zu oft hin und her schwingt, kann das anstrengend sein. Idealerweise ergänzen sich die beiden …
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Und was hältst Du davon:
Vielleicht mal was Positives?
(pp).- Phase I: Es gibt Tage, an denen ist man alltagsfest. Man hält alles aus: die mürrischen, traurigen, überdrüssigen und verkniffenen Gesichter in der U-Bahn, in der Straßenbahn, im Bus und im Büro; die Kollegen, die ihr Lächeln verlegt haben; den Chef, der gerne loben würde; die Kunden, die sich den “König” raushängen lassen. Und nicht zuletzt: Sich selbst mit all den Überreaktionen und Durchhängern, Besserwissereien, düsteren Gedanken und peinlichen Gefühlen.
Phase II: Und es gibt Tage, an denen man diese trübe Alltagssuppe “so richtig satt hat” und keinen Löffel davon mehr runter kriegt. An denen man sich nach freundlichen Augen sehnt wie nach dem Licht am Ende des Tunnels. An denen man jede kleine freundliche Berührung, die Umarmung bei einer eigentlich belanglosen Begrüßung oder ein “Danke” in einer E-Mail wie einen dicken Sonnenstrahl aus dicht bewölktem Himmel genießt. Und an denen man Fünfe auch mal grade sein lässt, sich selbst auf die Schulter klopft und zu sich sagt: Haste gut gemacht; weiter so.
An solchen Tagen sollte man die Meldestelle für Glücksmomente aufsuchen und andere an seinem kleinen, großen Augenblicken teilnehmen lassen. Denn vielleicht geht’s denen ja grade nicht so gut. Dann kann man solche Momente teilen. Oder sich selbst einen abholen, wenn man noch in Phase I gefangen ist.