Zur Landung ansetzen, Major Tom

Konsumieren heißt Fliegen im Blindflug ohne Bodenhaftung Als Kind holte ich die Milch beim Bauern. Die weiße Flüssigkeit, die zusammen mit Blaubeeren und etwas Zucker zu den Köstlichkeiten meiner Kindheit gehörte, kam aus den Kühen. Das wusste ich. Mit einer Mischung aus Feingefühl und Kraft konnte eine Melkerin die Milch den Zitzen entlocken. Dem hatte

2023-07-12T14:25:38+02:00

Der Unsinn des Sinns

Die Suche nach dem Sinn ist ein zentrales, wenn nicht sogar DAS Hindernis für den Erfolg der sozial-ökologischen Transformation. Aber nicht nur das, diese Suche ist gewissermaßen der Gipfel der Hybris, jedenfalls meistens. Alle diese SucherInnen sollten sich auf den Hosenboden setzen und lieber aktiv zum Großen Wandel beitragen, statt – in aller Regel ergebnislos

2023-06-06T16:08:24+02:00

Das Lieben ernst nehmen

Ich kann’s nicht mehr hören. Egal, mit dem ich zu tun habe, alle finden Liebe „ganz wichtig“. Ich möchte behaupten, diese Meinung ist der gemeinsame Nenner der alternativen Szene, aber auch der konservativen, möglicherweise sogar der reaktionären. Man vergibt sich mit so einer Aussage nämlich nichts, im Gegenteil: Man verkündet sich selbst und seiner Umgebung,

2023-03-14T17:26:41+01:00

Vergiss die Gurus

Vergiss die Gurus. Sie können dir nicht mehr geben, als du in dir trägst. Alles, was du brauchst, um dein ganz eigenes Leben zu führen, hast du in dir. Als ich etwas in dieser Art vor vielen Jahren gelesen habe, fragte ich mich: "Schön und gut, mag ja sein, aber wenn ich keinen Zugriff darauf

2022-04-18T14:51:20+02:00

Weihnachtsgedanken fürs ganze Jahr

Letzthin bin ich in Gedanken durchgegangen, was man sich üblicherweise wünscht zu Weihnachten: frohe Weihnachten, fröhliche Weihnachten, frohes Fest, schöne Festtage; und mich dann gefragt, wer das noch wirklich ernst meint oder noch genauer: wie ernst das überhaupt gemeint sein kann? Damit will ich nicht auf dem alten Gedanken herumreiten, dass Weihnachten zum Konsumfest verkommen

2022-04-18T16:46:09+02:00

Der Zorn als Friedensstifter

Warum fällt es Menschen leichter, einen Erwachsenen zu schlagen als ein Kind? Auch der roheste Schläger, so er nicht geistig umnachtet ist, hielte dabei inne, seine Faust gegen ein kleines Kind zu erheben. Es ist das Bewusstsein über das Ausmaß seines Zorns, mit dem er Schaden anzurichten vermag, das ihm in die Parade fährt.

2022-04-18T14:26:36+02:00

Wer sind wir?

Vom Christentum mag man halten, was man will, aber es hat Sätze geprägt, die bleiben. Dazu gehört für mich unbedingt der Satz: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Der lässt sich zum besseren Verständnis in sein Gegenteil wenden: „Was ihr dem geringsten meiner Brüder angetan habt, das habt

2021-12-15T13:02:36+01:00

Wer wollen wir gewesen sein?

Wer wollen wir gewesen sein? Eine gute Nachdenk- und Vorfühlübung, zu der Harald Welzer aufruft. Zunächst einmal: Wer ist wir? Für mich gibt es da die Familie, die Deutschen, die Erdbürger. Wer wollen wir als Familie gewesen sein? Wollen wir eine Familie gewesen sein, die am großen Konsumrad mitgedreht, die das Ritual der jährlichen Bruttosozialprodukt-Erhöhung

2022-04-18T16:51:45+02:00

Wo ist die neue Weiße Rose?

Am 9. Mai, zum 100. Geburtstag von Sophie Scholl, habe ich mir überlegt: Wie würde sie heute ihrem Gewissen folgen? Und, so unfassbar es auch in meinen Ohren (zunächst) klingt: Wir müssen die Verbrechen der Nazis relativieren. Nicht um sie zu verharmlosen, sondern damit wir sie nicht für das Nonplusultra halten. Es geht noch mehr.

2021-05-10T11:33:55+02:00
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