Das Lieben ernst nehmen

Ich kann’s nicht mehr hören. Egal, mit dem ich zu tun habe, alle finden Liebe „ganz wichtig“. Ich möchte behaupten, diese Meinung ist der gemeinsame Nenner der alternativen Szene, aber auch der konservativen, möglicherweise sogar der reaktionären. Man vergibt sich mit so einer Aussage nämlich nichts, im Gegenteil: Man verkündet sich selbst und seiner Umgebung,

2023-03-14T17:26:41+01:00

Gut lesen heißt Fährten lesen

Gedanken zum Unterschied zwischen Schoki-Leserinnen und Nährwert-Leserinnen So wie es zwei unterschiedliche Arten von Literatur gibt, gibt es auch – mindestens – zwei unterschiedliche Arten von Leserinnen. Die eine Art von Literatur will vor allem gekauft sein. Für einige Verlage ist sie das Grundnahrungsmittel, für viele Verlage das einzige Nahrungsmittel. Die zweite Art von Literatur

2023-03-04T13:27:40+01:00

Der Wille zum Willen

Bin kürzlich auf etwas mir Neues gestoßen: den bewussten Kontakt mit meinem Willen. Bislang hatte ich ihn nicht als eigene Dimension meiner Person wahrgenommen. Aber natürlich ist er das. Die Idee ist, dass der normale Weg zur Ausführung einer Handlung so aussieht: Reiz → Reaktion → Urteil/Bewertung (also sozusagen die automatisierte gedankliche Handlung. Oder stattdessen)

2022-12-23T16:53:48+01:00

Vergiss die Gurus

Vergiss die Gurus. Sie können dir nicht mehr geben, als du in dir trägst. Alles, was du brauchst, um dein ganz eigenes Leben zu führen, hast du in dir. Als ich etwas in dieser Art vor vielen Jahren gelesen habe, fragte ich mich: "Schön und gut, mag ja sein, aber wenn ich keinen Zugriff darauf

2022-04-18T14:51:20+02:00

Bildknospen

Es begann beim Einschlafen, mit dem Einschlafen. Als ich beim Anschauen und Betrachten der aufdämmernden Farben, Strukturen und Bildknospen feststellte, dass ich diese noch ungeborenen Bilder hinter meinen geschlossenen Lidern mit meiner Konzentration verstärken und durch ein lässiges, unangestrengtes Verweilen darauf zum „Aufblühen“ bringen konnte; dass ich dabei einen tastenden Einfluss auf mein Unterbewusstes erlangte;

2022-04-18T16:30:17+02:00

Beobachter oder Zeuge?

Viele Meditationsanleitungen fordern dazu auf, die Position eines Beobachtenden einzunehmen. Mir erscheint das eine bedenkliche Metapher. Der Beobachtende ist nämlich keineswegs neutral; wie ein Wissenschaftler hat er eine Hypothese im Kopf und schaut, ob seine Idee mit dem Beobachteten übereinstimmt. Er tritt dem Beobachteten nicht gleichwertig gegenüber, sondern eher von oben herab. Ich weiß, dass

2022-04-18T16:42:39+02:00

Welche spirituelle Disziplin kommt nach der Meditation?

Schon die Frage hat etwas Ketzerisches. Denn Meditation führt doch bestenfalls zur Erleuchtung. Was soll danach noch kommen? Überhaupt kommen können? Nehmen wir einmal an, man hätte die Erleuchtung erlangt – was ohnehin niemand von außen beurteilen kann. Und dann? Was dann? Ich nenne es TRESPASSING bzw. TP. Was ich damit meine? Man könnte es

2022-04-18T16:52:29+02:00

Auch ich bin ein pfadloses Land

Als ich vor vielen Jahren Krishnamurtis Satz las „Die Wahrheit ist ein pfadloses Land“, ahnte ich nicht, dass auch ich damit gemeint sein könnte. Nicht, weil ich mich für die Wahrheit hielte, sondern weil ich irgendwann an den Punkt kam zu fragen, „Wer ist das: Ich?“ Als Antwort lag es nahe, nach „jemand“ zu suchen,

2021-02-09T11:19:19+01:00

Wild und frei sein für einander

Wild und frei sein für einander Ach, was wir alles haben möchten. Die ungeteilte Aufmerksamkeit, die Wahrheit, das Rechthaben, die Sicherheit, die Zuwendung, das Verzeihen, den Respekt, die Liebe … Geben wir das alles auch? Nicht ist sicher. Wirklich nichts. Insbesondere jene Menschen, die das „panta rhei“ (alles fließt) gelegentlich effekthalber ins Gespräch streuen, hüten

2020-12-24T12:19:49+01:00
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