20. November

Nachdem ich mich (als digitaler Stolperer) erkundigt habe, wie ich meinen Standort auf Google Maps markieren und mitteilen kann, hat das jetzt tatsächlich geklappt. Offizielle Ankunftszeit am 1. Dezember ist 12.10 Uhr. Würde ich den Bus finden (zu Fuß soll das vom Flughafen aus fünf Minuten dauern, 😊), wäre ich nach 1 Stunde und 47 Minuten in Sa Rapita (zu Fuß in acht Stunden, mit Koffer blöd). Inzwischen bin ich einer großen Mallorca-Facebook-Gruppe beigetreten und habe dort schon mal um Tipps gebeten. Außerdem hab ich meine beiden Mitbewohner per WhatsApp angefragt, ob sie vielleicht am diesem Sonntag in La Palma sind.
Der Flughafen in Palma heißt „Aeropuerto de Son San Juan“, auf Deutsch seltsamerweise „Palma de Mallorca“.

21. November

Meine Mitbewohnerin Manuela hat reagiert: „Hallo lieber Bobby, evtl. klappt ja der Lift mit Julian. Wenn nicht, gäbe es Roller oder Auto. Hab mal gegoogelt…“ Es gibt ein Rollerangebot von 153 Euro für den ganzen Monat, ab Flughafen. Verführerisch.

25. November

Noch vier Tage, bevor ich nach Frankfurt fahre, noch fünf Tage, bevor ich fliege. Heute habe ich die richtige Socken-Zusammenstellung für mein mitzunehmendes Schuhwerk gefunden: ein paar wasserdichte, wandertaugliche Barfußschuhe, ein lockeres Paar Sommer-Barfußschuhe und meine geliebten Wandersandalen. Damit sollte jede Situation zu meistern sein. Der Grund, weshalb ich diesbezüglich ein wenig heikel bin, ist meine Polyneuropathie, die sich vorwiegend in den Füßen bemerkbar macht.
Ein weiteres Problem hat sich in Luft aufgelöst. Ich hatte mich eine Weile gefragt: Wie mach ich das mit den Unterhosen für zwei Monate? Da das Haus auf Langzeitgäste eingestellt ist, wird es wohl auch eine Waschmaschine geben. Trotzdem: Die Unterhosen fühlen sich wie eine Schwachstelle an. Fühlten sich … Gestern hatte ich die „Erleuchtung“: Ich muss dort ja gar keine tragen. In muslimischen Ländern ist das üblich, weil man sich dort einer hohen Unterleibshygiene verpflichtet fühlt. Als werde ich mal für acht Wochen zum Muselmann. Irgendwie finde ich das grade witzig.
Heute war ich einkaufen im nahegelegenen Edeka-Markt und hab dort spontan meine ganz persönliche, kleine Adventsfeier gemacht. Ich hatte mir fürs dortige Café Emil Cioran zum Lesen mitgenommen. An der Theke entdeckte ich dann Stollen, meinen Lieblings-Weihnachtskuchen. Also hab ich ein Stück erstanden, mich ins Séparée des Cafés gesetzt, mein Messer gezückt, eine Scheibe abgeschnitten und zum Kaffee 20 Minuten Advent zelebriert.

26. November

Heute Nacht aufgewacht mit Kratzen im Hals. Oh nein, eine Erkältung kann ich jetzt gar nicht brauchen. Also aufgestanden und eine Lutschtablette der bewährten Cystus 052 genommen. Heute Morgen fühlt sich das Schlucken schon beinahe wieder selbstverständlich an. Der Rest des Blisters kommt jetzt gleich zu den mitzunehmenden „Kleinigkeiten“, ebenso eine Packung Grippostad.

29. November

Eine leichte Erkältung hat sich gehalten. Hm … Es gab noch das eine oder andere Abschiedsessen, was auf eine gewisse sentimentale Ader bei mir schließen lässt; auch ein paar Abschiedstelefonate (wie vor kurzem mit Freunden). Den größten Teil hatte ich schon gestern Abend fertiggepackt, heute nur noch Kleinigkeiten. Tatsächlich ist es jetzt so, dass ich durch die Zimmer streune und mir denke: Was brauch’ ich noch, was brauch’ ich noch; denn meine Vergesslichkeit ist seit eh und je sprichwörtlich.
Wichtig: die Anrufweiterleitung ist schon geschaltet; da kann ich morgen schon nicht mehr drauf vergessen. Eigentlich sollte ich mir mal ne Checkliste zusammenstellen; denn vermutlich/hoffentlich ist das nicht meine letzte Reise.

Morgen um 15.55 Uhr geht mein Zug zum Flughafen und von da mit dem Shuttle ca. 10 Minuten zum Hotel. Falls die Bahn wieder mal einen Pünktlichkeitssalto schlagen sollte, sollte ich‘s trotzdem morgen schaffen.