Vergiss die Gurus. Sie können dir nicht mehr geben, als du in dir trägst.
Alles, was du brauchst, um dein ganz eigenes Leben zu führen, hast du in dir.
Als ich etwas in dieser Art vor vielen Jahren gelesen habe, fragte ich mich:
“Schön und gut, mag ja sein, aber wenn ich keinen Zugriff darauf habe, dann
ist es so gut wie nicht vorhanden.”
Inzwischen scheint mir der Weg dahin gar nicht mehr so schwierig.
Wir alle kennen Momente, in denen wir gut sind mit der Welt (und/oder
die Welt mit uns). Und wenn diese Momente vorüber sind, dann sehnen wir
uns danach, dass es wieder so wird.
Wir haben eine Art sechsten Sinn für das Gute in der Welt.
Nun, es ist nicht nur in der Welt da draußen, sondern auch in der Welt da drinnen,
in deiner ganz persönlichen Welt.
Du kannst das Gute in dir spüren, manchmal jedenfalls. Es ist gar nichts Fremdes,
sondern definitiv ein Teil von dir. Warum du dann selten damit in Kontakt bist,
fragst du vielleicht. Der Grund dafür ist einfach: Das Gute in dir ist mit der
ganz normalen Welt da draußen oft nicht vereinbar, mit der Welt, in der du
glaubst, funktionieren zu müssen. Du kannst dich aber nicht mit dem Guten in dir
verbinden, ohne es ernst zu nehmen; denn das wäre, als würdest du dich selbst
verhöhnen. Wenn du es dann also ernst nimmst, gerätst du in einen Konflikt mit der
Welt, wenigstens innerlich, eventuell auch im Außen.
Also schaust du lieber weg. Die Schwierigkeit besteht nicht darin, dein Potenzial
zu finden, sondern überhaupt den Blick dahin zu wagen. Lass dich von dir selbst
verführen. Das Gute in dir kann dich von deinen stärksten Abhängigkeiten befreien,
kann dich zu dem guten Menschen machen, der du eigentlich bist, nur diesmal im Ernst;
es eröffnet dir ungeahnte Möglichkeitsräume, hat sogar die Kraft, dich zur Heldin
oder zum Helden zu machen, wenn du nur willst.
Hinschauen lohnt sich. Ganz sicher.